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Momente, Erlebnisse und Hilfen

Einsamkeit

Zwischen Nordsee und Osnabrücker Land

Wann fing es an? Und viel wichtiger noch: Wann hört es wieder auf? Das Gefühl des Alleinseins speist sich wahrlich nicht (allein) aus der Menge an Wegbegleiter*innen. Was Einsamkeit tatsächlich bedeutet, wie sich junge und ältere Menschen mit und in ihr bewegen - und welche Möglichkeiten die AWO Weser-Ems zur Unterstützung anbietet, liest du hier. (Weil uns Nähe wichtig ist: Wir duzen auf dieser Seite - mit Respekt und auf Augenhöhe.)













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Deutsche fühlten sich im Jahr 2021 laut einer Erhebung des Familienministeriums einsam.



Wer älter als 75 Jahre ist, fühlt tiefe Einsamkeit in sich. Und in Pflegeheimen und Co - verlassen von vielleicht eher verstorbenen Freunden und Bekannten - bleibt ja ohnehin nicht viel zum Glücklichsein! So zumindest die allgemeine Annahme. Alt gleich allein.

Aber: Dass sich mittlerweile jeder vierte deutsche Erwachsene alleine fühlt, ist statistisch erhoben und wohl auch ganz individuell erlebbar. Dass sich überdies fast die Hälfte von ihnen nach eigenen Angaben und damit laut "Deutschland-Barometer Depression 2024" (Stiftung Depressionshilfe und Suizidprävention) deshalb gar in einer depressiven Phase befindet, ist nochmals besorgniserregender.

Einsamkeit ist ein Momentum, das sehr viel mehr Bevölkerung umgreift als noch vor wenigen Jahren. Darunter fallen eben nicht nur "die Alten", sondern auch und immer mehr jüngere Generationen. Nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie, die unsere Gesellschaft weltweit nachhaltig negativ beeinflusst hat. Kritik und Statistik, Zahlen und Belege gab und gibt es genug, einheitliche Bewertungsmaßstäbe jedoch nicht. So mag sich dann auch erklären, weshalb eine aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung unter den 16- bis 30-Jährigen gar 46 Prozent ausgemacht hat, die sich "einsam fühlen". Wovon es hingegen noch immer viel zu wenig gibt, sind Verständnis, Hilfen und Wege aus der inneren Krise. Aber wie genau fühlt sich Einsamkeit eigentlich an?





So fühlt sich Einsamkeit an

Schwarz und grau die Striche, Wirrwarr, Kälte, zuweilen auch Leere im Gefühl: Einsamkeit und Alleinsein sind schwer in Worte zu fassen, noch schwieriger in Bildern zu beschreiben. Zahlreiche Bewohner*innen unserer Einrichtungen zwischen Nordsee und Osnabrücker Land haben sich dennoch daran versucht – und tatsächlich beeindruckende Dokumente geschaffen. Eine Auswahl haben wir hier folgend hinterlegt. Klicke dich doch einfach durch die Gefühlsgalerie!

"Der Kopf ist leer, ich bin traurig, kein Interesse, ich bin müde" - so beschreibt Heinz Döring aus dem Pauline-Ahlsdorff-Haus in Wilhelmshaven eindrucksvoll sein Einsamkeitsempfinden.

Gunhild Voigt aus dem AWO Haus am Burggraben in Leer schreibt zu ihrem berührenden Bild: "Einsam ist's durchs Leben zu wandern. Keiner kennt den Anderen. Jeder ist allein."

Anneliese aus Esens: Mit 95 Jahren dankbar für jeden Tag - und ohne Gefühl von Einsamkeit.

Jens (62): "Ich fühle mich einsam, da ich nur selten Besuch von meiner Familie bekomme - selbst an meinem Geburtstag war niemand da. Darüber bin ich sehr traurig."

Langsam fallen die Blätter: Im Hermann-Bontjer-Haus vergleicht Ingrid die eigene Einsamkeit mit dem Herbst. Der Stamm lebt, aber das Grün verwelkt.

Im Marianne-Sternberg-Haus in Jever haben die Bewohner*innen gemeinsam diese Collage erstellt, dabei auch Positiv-Aspekte hervorgehoben: "Ich genieße den Abend mit Ruhe" heißt es dort, aber eben auch "Ich habe den Wunsch nach tiefen Gesprächen" oder "Die Familie hat auch ihr Leben".

"Traurigkeit, Kälte, Stille, Verlassenheit, Angst, Verzweiflung, Schmerz, Sehnsucht, Dunkelheit, Alleinsein" - es sind nur wenige Worte, die Karin aus dem Altenwohnzentrum am Flack zur Einsamkeit gefunden hat. Die Schwere darin aber ist unüberlesbar.

Einen etwas anderen Weg ist man in Emden gegangen - im dortigen AWO Gezeitenhaus nutzen am Zukunftstag junge Menschen die Gunst der Stunde und schrieben gemeinsam mit Bewohner*innen ...

... was Einsamkeit für sie ist, wie sie sich äußert und was sie dagegen tun.

Therese (90) benötigt im AWO Wohnzentrum Esens "viel Luft um mich herum", hätte aber auch nichts gegen eine weitere Person auf dem Zimmer.

Gisela Pöpken aus unserer Einrichtung in Wilhelmshaven hat ihr Hirn mit zahlreichen bunten und dunklen Gedanken-Bereichen gemalt, darin ein "Magnet, der die schlechten Gedanken herauszieht".

Zur Interpretation freigegeben: Trudi aus der AWO-Einrichtung in Aurich hat ihr Einsamkeitsempfinden so auf Papier festgehalten.

Einsamkeit muss nicht immer ausschließlich negativ empfunden werden - Claus Günther Jäkel im Pauline-Ahlsdorff-Haus hat stille Momente auf See genossen und dies hier motivlich hinterlegt.

Diese beeindruckende Knetfigur hat Susanne in einer großen Runde beigetragen - der gesenkte Kopf sagt freilich mehr als tausend Worte.

Hanna (87) schreibt: "Einsamkeit kann ganz schön weh tun" - nach dem Tod ihres Mannes hatte es lange Zeit gedauert, bis sie wieder freier war. So wie jetzt.

Wie sich Einsamkeit anfühlt? So. Am Zukunftstag hatten dies Kinder gemeinsam mit den Bewohner*innen im AWO Gezeitenhaus an der Herrmann-Allmers-Straße in Emden er- und verfasst.

"Die Freiheit ruft" - ein Bild mit tiefer Doppeldeutigkeit: Ursula Kern an der Nordwestküste hat ihr Empfinden so ausgedrückt.

Gerd (95): "Ich wünsche mir einfach mal in den Arm genommen zu werden, dann fühle ich mich nicht mehr so alleine."

Mit Bingo, Gymnastik "und noch mehr" kommt Gerda (60) gut über die Runden. "Und wenn mal nichts dabei ist für mich, dann ist das so!"

Die traurigen Augen, ein Herz, ein Haus: In Tedas gezeichnete Einsamkeit muss nicht viel hineininterpretiert werden - Bedarfe und Vermissungen sind hier offensichtlich.

Stille im Wald, viel Natur und blauer Himmel: Ingeborg Friedrich kann ab und an auch Gefallen am Alleinsein finden.

Bärbel (84): "Ich kenne keine Einsamkeit, denn ich bin von vielen, lieben Menschen umgeben, die es gut mit mir meinen und immer ein liebes Wort für mich haben."

Unterstützung aus der Jugend gab es in Esens - das Empfinden von Einsamkeit trifft aber auch hier mit nur wenigen Strichen ins Mark.

"Der Himmel unerreicht, an den Boden gebunden": Dieses Bild ist zur Interpretation freigegeben.

Rainer (66) aus dem Pauline-Ahlsdorff-Haus in Wilhelmshaven: "Ich wünsche mir mehr Aufgaben zu bekommen, damit mein Tag besser strukturiert ist."

Ohne Worte, aber mit ganz viel Gefühl - anonym gezeichnet im AWO Altenwohnzentrum Esens.

Martina (65): "Die EInsamkeit belastet mich sehr, da ich keine sozialen Kontakte mehr habe, fühle mich von meiner Familie abgeschoben. Die einzigen Lichtblicke sind die Betreuungsangebote, die mich von meiner Traurigkeit ablenken."

Das ist Einsamkeit - geschrieben im Austausch von jungen Besucher*innen des "Zukunftstages" gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern im Emder Gezeitenhaus.

In Wilhelmshaven haben Bewohner*innen des geronto-psychiatrischen Bereichs diesen wunderschönen Herbstbaum gestaltet.

"Ihr seid alle immer so lieb zu uns, ihr helft uns und kümmert euch um uns", dankt Luise (83), auch Johanna (93) empfindet wenig Einsamkeit im Altenwohnzentrum Esens.

Wie all diese Arbeiten entstanden sind? Nun, insbesondere im Austausch untereinander, vor allem aber ganz ohne Vorgaben und damit grundsätzlich frei. So wurden hier intensive Gesprächsrunden zum Thema von den Einrichtungen initiiert, dort hingegen Personen während der tagtäglichen Gespräche befragt. Wiederum andere hatten sich ohnehin schon kreativ-intensiv mit ihrem eigenem Einsamkeitsempfinden und dem Alleinsein beschäftigt. "Wir hatten zunächst die Befürchtung, dass das Thema Einsamkeit eventuell negative Auswirkungen auf unsere Bewohner*innen haben würde", sagt beispielsweise Birte Jansen (Leitung des Marianne-Sternberg-Hauses in Jever), "doch wir wurden als Team eines Besseren belehrt." Sensibel blieb die Ansprache allemal, der offene Zugang aber beeindruckte. Zuweilen gab es dann auch den Wunsch, gemeinsame Aktionen auf die Beine zu stellen - so wie hier im Pauline-Ahlsdorff-Haus (Wilhelmshaven):

Leinwände, Farben, Leere - so lief die Aktion in Wilhelmshaven.





"Einsamkeit ist kein Tabu-Thema mehr!"

Anja Härtel ist bei der AWO Weser-Ems Referentin für Betreuung und Ergotherapie, dazu unsere Praxisexpertin des vom Bund geförderten Forschungsprojektes „ZEIT – Zusammen Erleben, Immersiv Teilhaben“ (- mehr dazu gleich unterhalb des Interviews).

Die 60-Jährige ist im steten Austausch mit Kolleg*innen und Senior*innen, weiß damit also deren Ängste und Bedürfnisse gut einzuschätzen. Dass Einsamkeit jedoch auch selbsterwählt sein kann, das Alleinsein nicht nur gewünscht, sondern zuweilen auch genossen wird, erleben die AWO-Mitarbeitenden durchaus, wie sie hier im Interview erklärt. (Zur Antwort: Ein Klick auf die Frage!)

Sie sind seit vielen Jahren im tagtäglichen Austausch mit Senior*innen – haben Sie bei diesen denn Veränderungen in der Auseinandersetzung mit eigenen Gefühlen festgestellt?

Härtel: Einsamkeit ist zum Glück kein Tabu-Thema mehr. Jeder Mensch geht damit unterschiedlich um, unabhängig vom Alter. Es gibt ältere Bewohner*innen, die deutlich kommunizieren, dass sie sich alleine fühlen: Alleingelassen von der Familie, den früheren Freund*innen und Nachbarn - oder eben auch alleine, weil keiner mehr da ist und alle Bekannten bereits gestorben sind. Allerdings gibt es eben auch Menschen, die sich aktiv zurückziehen, an Aktivitäten nicht teilnehmen wollen, dies selbstbestimmt für sich entscheiden. Und dann gibt es noch die Stillen, die sich wenig äußern, die aber eben auch allein in der Gruppe sind, da sie sich nicht dazu gehörig fühlen, damit also einsam in der Gemeinschaft.

Wie wirkt sich dieses Einsamkeits-Empfinden auf den Alltag aus?

Härtel: Jede/r einzelne Bewohner*in wird individuell betrachtet, es fällt niemand raus. Gerade im Bereich Betreuung werden Wünsche und Bedürfnisse der Einzelnen erfasst, Biographien werden berücksichtigt. Dann wird in Absprache mit den Bewohner*innen ein individueller Betreuungsplan aufgestellt immer angepasst an Bedürfnisse und Tagesform, die Angebote also beständig überdacht. Es kann aber auch bedeuten, dass jemand alleine gelassen werden möchte und nur einige Gespräche zulässt. Manchmal fällt es natürlich schwer, diesen Rückzug zuzulassen, aber auch das ist vollkommen akzeptiert. Der normale Alltag der Bewohner*innen umfasst sowohl Einzel- als auch Gruppenangebote mit verschiedensten Schwerpunkten. Bewohner*innen werden immer wieder zu den Aktivitäten individuell eingeladen. Allein dabei entsteht schon ein kleines Gespräch, auch wenn der/die Bewohner*in schlussendlich ablehnt.

Wie war’s denn während der mit zahlreichen Einschränkungen verbundenen Pandemie?

Härtel: In der Corona-Zeit hat sich das Thema natürlich verschärft. Dabei kann ich nur sagen, dass die Mitarbeiter*innen vor Ort alles versucht haben, um die menschliche Nähe irgendwie zu ermöglichen. Inzwischen gibt es die Einschränkungen bekanntlich nicht mehr, erholt davon haben sich sowohl Bewohner*innen als auch die Mitarbeiter*innen noch nicht gänzlich. Das In-Sich-Zurückziehen war ein großes Problem. Diese Rückkehr zur Normalität ist allen schwer gefallen.

Wo können wir aus Ihrer Sicht gesellschaftlich und auch ganz individuell ansetzen, um hier entgegenzuwirken?

Härtel: Im Rahmen des Zeit-Projektes war und ist Ferne ein großes Thema. Hier versuchten wir – unter anderem über eine VR-Brille, aber auch weitere elektronische Helfer, die beispielsweise Berührungen nachempfinden lassen – weite Strecken online zu überbrücken: Angehörige und Bewohner*innen können so dank Soft- und Hardware tatsächlich über eine große Distanz hinweg gemeinsame Zeit erleben, neue Erlebnisse teilen, gemeinsam spielen, in virtuelle Welten gehen und sich an Gemeinsames erinnern, unter dem Strich gab es so eine gefühlt wirkliche Nähe. Leider handelt es sich hierbei um ein begrenzt gefördertes Projekt, von dem es eigentlich sehr viel mehr geben müsste.

Das ist ein Weg – gibt es andere Möglichkeiten, schnell und unkompliziert den Menschen hier Gutes zu tun?

Härtel: Einfacher ist es natürlich, sich ehrenamtlich vor Ort einzubringen. In unseren Einrichtungen werden Freiwillige auf diesem Weg begleitet und nicht bloß ins kalte Wasser geschmissen. Man wird fachlich bei der Planung von Aktionen oder für den 1:1-Austuasch unterstützt, es wird gemeinsam geschaut, welche Fähigkeiten man wie zum Wohle aller Beteiligten einsetzen könnte, hat dazu Ansprechpersonen vor Ort - und es gibt inzwischen auch Fortbildungen für die Ehrenamtlichen. Ängste im Umgang können so ganz schnell abgebaut werden. Und im Grunde haben alle was davon und wirken so der Einsamkeit entgegen.

In einer AWO-Einrichtung wurde sogar eine Robbe gegen die Einsamkeit eingeführt …?

Härtel: Ja, richtig. Ist nicht immer sofort menschliche Nähe da oder möchte man vielleicht auch gar nicht mit anderen Personen sprechen, gibt es inzwischen auch computergesteuerte Kuscheltiere, die in Kommunikation mit den Bewohner*innen treten. Hier gibt es eine täuschend echt agierende Roboter-Robbe, dort eine Roboter-Katze, in manchen Einrichtungen auch Besuchshunde, Hauskatzen oder eine Vogelvoliere. Das alles wird sehr gut angenommen. Auch selbsterklärende überdimensionale digitale Tablets unterstützen die gemeinschaftlichen Tätigkeiten – diese haben wir bereits in einigen Einrichtungen, aber eben noch nicht flächendeckend. Dafür werden weitere Fördergelder benötigt. Klar ist uns aber auch: Menschliche Nähe ist durch nichts zu ersetzen, dank technischer Hilfsmittel aber immerhin ein wenig zu stützen. Letztendlich ist es immer der Mensch selber, der die Beziehung eingeht und somit der Einsamkeit entgegenwirkt.





Gute Idee: Zeit-Projekt

Einsam? In die Arme nehmen, über den Kopf streicheln, die Wärme spüren? All das, was eine persönliche Begegnung mit geliebten Menschen so wertvoll macht, fehlt in Gänze auf Distanz. Das Forschungsprojekt ZEIT – Zusammen Erleben, Immersiv Teilhaben" setzt genau hier an und widmet sich möglicher und nötiger Sensorik wie Emotion im virtuellen Raum.

Gegen die Einsamkeit, gegen Isolation im Alter. Wertvolle Informationen hat hier die AWO Weser-Ems mit Bewohner*innen ihrer Einrichtungen zwischen Nordsee und Osnabrücker Land beigetragen. Wie gelingen in einem virtuellen Raum möglichst zwischenmenschlich die Übertragung von Freude und Glück, Zufriedenheit, Unwohlsein und Stress, aber auch Berührungen oder das Schulterklopfen zum Lob und zur Bestätigung? Daran arbeiten neben den AWO-Senior*innen dasOFFIS" in Oldenburg, das Unternehmenvisseiro" sowie das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen und das Team „Industrial Design“ der Bergischen Universität Wuppertal (BUW). Ziel ist es, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI), VR-Brillen und programmierbaren textilen Oberflächen physiologische und sensorische Aktionen nachzuahmen (siehe Video). Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert dieses Projekt mit rund 1,8 Millionen Euro über eine Laufzeit von drei Jahren.





Zahlen, bitte!

Wie hat sich das Gefühl von Einsamkeit im vergangenen Jahrzehnt in Deutschland, aber auch in den jeweiligen Bundesländern verändert? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) hat dazu Zahlen ermittelt und auf einer Karte eingebracht. Wir haben diese Karten hier mit einem Schieberegler zum vereinfachten Vergleich hinterlegt.

So hat sich das Einsamkeitsempfinden in Deutschland verändert. Folie 1: 2013-2017. Dahinter: 2017-2021.

Eine von vielen Statistiken, die trotz ihrer unterschiedlichen Werte doch allesamt das gleiche - ob nun als Grafik oder Tabelle - abbilden: Die Gesellschaft im Ganzen fühlt sich zunehmend einsam.





Gute Idee: Förderung gemeinsamer Aktivitäten

Hier eine Spielkonsole im Betreuten Jungen Wohnen, dort ein süßer Außenbereich mit Sonnenschirmen und Sitzbänken zum Klönschnack, vielleicht aber auch ein Multimedia-Tisch fürs Altenwohnzentrum: Dank Fördergelder können in unseren Einrichtungen viele Ergänzungsangebote geschaffen werden, die finanziell sonst nicht möglich wären.

Neben den Kommunen und dem Land Niedersachsen - die Klient*innen, Patient*innen, Bewohner*innen und Kinder immer wieder mit Spenden unterstützen, so für mehr sozialen Austausch und Kommunikation sorgen - gehört auch die Glücksspirale zu dem Kreis der Fördermittelgeber. Paul Behrens leitet das Fördermittelmanagement der AWO Weser-Ems. "Keine Idee soll auf der Strecke bleiben", sagt er, "die Idee und der Wille zur Umsetzung ist bei uns das Herz der Innovation". Welche Macht bei der Zusammenführung von Menschen schon ein kleines Spielgerät hat, weiß Behrens ganz genau. "Daher sind wir den Organisationen, die uns immer wieder unterstützen, überaus dankbar - ohne sie wären viele wegweisende Anschaffungen aufgrund des ohnehin kostenintensiven Tagesgeschäfts gar nicht möglich."





"Und dann hab' ich sie einfach zum Kakao eingeladen ..."

Vorbei das Leben, wenn man erst einmal im Pflegeheim sein Dasein zu fristen hat? Von wegen! Dass es da auch mal ganz anders laufen kann, erleben Brigitte Spannaus (70) und Rudolf Schwalm (76) gerade in der Einrichtung Wilhelmshaven - und damit ihren dritten, vierten oder vielleicht sogar fünften Frühling. Gemeinsam!

Fast wie Bonnie & Clyde: So macht die eingespielte Scooter-Gang das Wohnzentrum unsicher!

Oder auch so - auf den Fluren haben sie sich kennen- und lieben gelernt. Obgleich: Bei Rudolf hatte es augenblicklich gefunkt.

Gegenseitig haben sie sich Bilderrahmen für ihr Kennenlernfoto gemalt - jetzt bestückt Rudolf die ganze Einrichtung mit Mandalas!

Kniffel und Co: Gemeinsame Spielzeiten gehören beim Pärchen einfach dazu. "Obwohl Brigitte immer gewinnt, wirklich immer!"

Eine der vielen Veranstaltungen im "Pauline" - für Rudi und Gitte schöne Intermezzi.

Zusammen wird auch gepuzzlet. Einsamkeit? Von wegen. Das ist Zweisamkeit pur!

Solch verliebte Blicke tauschen sie nach wie vor aus - nicht nur für die Kamera. Hach!

"Ich hab auf dem Flur immer geguckt, ob sie vielleicht ums Eck kommt", sagt Rudi. Dies aber keineswegs auf die verängstigende oder gar nervige Weise, sondern eher so ganz alte Schule: hier mal ein kurzer Blick, dort ein nettes Lächeln. Bis zu dem Tag, an dem er schließlich allen Mut zusammen nahm - und Gitte einfach mal zum Kakao ins Einrichtungs-Bistro einlud ... Der Rest ist Geschichte. Und zwar eine richtig schöne, wie beide herrlich frei, aber auch überaus berührend erzählen. Vom ersten Kuss ("Das hat richtig lang gedauert!"), dem ersten Streit ("Ich lass' mich nicht bezahlen!"), dem ersten Bekenntnis als Liebespaar, schlechten Verlierern, der Angst vor Einsamkeit, ihrer "Endstation Pauline" oder auch den Fahrten als "Scooter-Gang" über die Flure der Einrichtung.

Wer es genauer wissen mag, hier länger zuhören und der Hoffnung eine Chance geben will: Unser 12-Minuten-Film und eine doppelt so lange Audio-Datei sollten beim Träumen vom guten Altern helfen.

In Liebe: Brigitte Spannaus und Rudolf Schwalm erzählen im sehr persönlichen Film, wie ihre neue Gemeinsamzeit im AWO Wohnzentrum aussieht.



Das gesamte Interview mit Gitte und Rudi bieten wir hier noch einmal in der berührenden Audio-Version (24 Minuten) zum Mithören an:

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Gute Idee: Mental Health Coaching

Jung und einsam? Für Eltern ist’s oftmals eine riesige Herausforderung, gegenüber ihren Kindern die richtigen und vor allem stärkenden Worte zu finden. Doch auch für die Jugendlichen selbst kann ein langer Tag in der Schule nicht nur körperlich, sondern auch mental erschöpfen. Wie also diesem Druck begegnen, diesem steten Allein- und Überfordert-Fühlen?

Heike Lemmermöhle arbeitet als „Mental Health Coach“ beim Jugendmigrationsdienst Leer und hilft an einer ostfriesischen Schule, die jungen Menschen „wetterfest fürs Leben zu machen“, wie sie sagt. Kommunikation, Konzentration und Motivation sind bedeutende Eckpfeiler im Leben der Heranwachsenden. Aber nicht nur hier gibt es wertvolle Unterstützung. Auch der Umgang mit Einsamkeitsempfindungen ist da fest im Portfolio verankert. In Österreich gibt es bereits seit einigen Jahren schulpsychologische Dienste, die derartige Beratungsangebote anbieten. In Deutschland ist dies aber weder gesetzlich verankert, noch flächendeckend als Projekt umgesetzt – hier sind bislang nur wenige Dutzend „Mental Health Coaches“ in insgesamt rund 125 Schulen tätig, dies aber mit großem Erfolg und beeindruckender Akzeptanz aller Beteiligten. Gefördert wurde das Projekt seit 2023 durch das BMFSFJ. Maxime von Lemmermöhle und ihren Kolleg*innen ist: Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern sollen mehr mit- statt gegeneinander arbeiten. Das schließe ein Grundsatzvertrauen in Kinder und Jugendliche ein: „Trauen Sie Ihren Kindern ruhig etwas zu. Je mehr sie meistern, desto wetterfester werden sie fürs Leben.“ Ob das so wertvolle Angebot noch über das kommende Schuljahr hinaus finanziert wird, steht aber in den Sternen.





Echt tierische Stimmung hier!

Therapiehund, vielleicht ja ein Besuchshuhn oder doch eher das seniorenfreundliche Haustier mit Unterstützungshintergrund?

Ganz egal: Die vielfältigen positiven Auswirkungen einer tierischen Begleitung auf das psychische wie physische Wohlbefinden, aber eben auch die kognitive und emotionale Hilfe dank Interaktion sind genügend belegt. Dass dabei auch das schwere Gefühl des Alleinseins etwas in den Hintergrund rückt, ist der wohl wichtigste Effekt - so auch in den AWO Pflegeeinrichtungen und Wohnzentren zwischen Nordsee und Osnabrücker Land. Beispiele gefällig?

Im AWO Wohnzentrum Haus Heidmühle (Schortens) ist das Gegacker groß, wenn Hahn Jörg seine Hennen Hannah, Ilse, Christine und Henriette zur Arbeit ruft. Einrichtungsleitung Sabine Gronewold kann das nur recht sein - schließlich sorgen die Tiere auch bei den Bewohner*innen für gute Laune!

Für mächtig Rummel (und ja, auch Lautstärke) sorgen wunderschöne Sittiche in unserem Hermann-Bontjer-Haus in Aurich - Thea Heyen gefällt's. Übrigens:

Dies alles in friedlicher Ko-Existenz mit Katze Lilly! :)

Weniger nervenaufreibend sind da sicherlich die Fische im Wilhelmshavener Pauline-Ahlsdorff-Haus - das Aquarium lockt immer wieder stille Zaungäste an, zu denen die Ruhe im wahrsten Sinne herüberschwappt.

Das Altenwohnzentrum Nordenham ist auf den Hund gekommen - Yarka kommt vom und mit dem Malteser Hilfsdienst Wesermarsch ins Haus, Bewohner*innen mit demenzieller Veränderungen reagieren überaus positiv auf diesen Besuch.

Im AWO Wohnpark Wiesmoor lässt es sich dieser niedliche Haustiger gut ergehen - kaum verwunderlich, wenn man Alleinherrscher(in) über so viele Menschen ist - und dabei noch so viel Liebe geben und empfangen kann, wie hier mit Bewohnerin Marlene Thiemann.

Im Wardenburger Wohnpark gibt's den "Dackel-Dienstag" - eine Abordnung des Oldenburger Teckelklubs 1888 besucht hier mit einer kleinen Rasselbande regelmäßig die Einrichtung, sehr zur Freude aller streichelfreudigen Bewohner*innen.

Völlig gleich, ob nur zu Besuch oder als Dauer-Mitbewohner vor Ort: Tiere können für Stressreduktion, Stimmungsaufhellung, gar die Steigerung des Selbstwertgefühls oder auch eine Verbesserung der Feinmotorik sorgen. Eins schaffen sie allemal: Freude!





Sozialminister Dr. Philippi: "Da kann man sich allein fühlen"

Im November 2024 zeichnete Sozialminister Dr. Andreas Philippi über den Ideenwettbewerb "GEMEINSAM - nicht einsam" sechs niedersächsische Konzepte und Projekte gegen Einsamkeit aus. Auch die AWO Weser-Ems war mit einem Beitrag (Dackel-Besuchsdienste im Wohnpark Wardenburg) im Wettbewerbsvergleich vertreten. Unter den schließlich Ausgezeichneten war u.a. das Angebot "Jung hilft Alt" der Stadt Winsen, bei dem Senior*innen technische Unterstützung und Hilfestellungen von Jugendlichen erhalten.

So soll die Digitalisierung der älteren Menschen unterstützt werden, um der Alterseinsamkeit vorzubeugen und generationsübergreifenden Austausch zu schaffen. Ein Thema, dem sich der (mit einem Augenzwinkern) selbsternannte "Einsamkeitsminister" Dr. Andreas Philippi ohnehin verschrieben hat. Im Mai 2025 gab er der AWO Weser-Ems ein exklusives Interview zum Schwerpunktthema Einsamkeit, hat dabei auch ganz offen über das eigene Empfinden gesprochen. (Zur Antwort: Klick auf die Frage!)

Einsamkeit war lange Zeit ein echtes Tabu-Thema, ist jedoch insbesondere während der Pandemie in den Fokus gerückt. Haben wir nach Rückkehr in den Alltag die schwierigste gesellschaftliche Phase überstanden – und provokant gefragt: Ist nun alles wieder gut?

Dr. Philippi: Nein, es ist nicht alles wieder gut. Auch wenn wir den Blick nach der Pandemie vermehrt wieder auf andere Fragen richten, Einsamkeit gab es vor schon Corona und es gibt sie leider weiterhin. Einsamkeit hat, auch abhängig vom Lebensalter, viele Gesichter und sie wird individuell erlebt. Und es ist gut, dass wir jetzt darüber sprechen und schauen, was können wir als Gesellschaft dagegen unternehmen, welche Angebote können wir machen.

Sie hatten im vergangenen Jahr den Ideenwettbewerb „GEMEINSAM – nicht einsam“ ausgerufen. Haben Sie Menge und Inhalte der Einreichungen überrascht?

Dr. Philippi: Die Zahl der Einsendungen hat mich positiv überrascht, nicht zuletzt auch deshalb, weil es eben lange Zeit so ein Tabuthema war, über Einsamkeit zu sprechen. Auch die kreative Vielfalt der Ideen war eine Überraschung. Begeistert war ich allerdings vom freiwilligen, ehrenamtlichen Einsatz ganz vieler Menschen, ohne die die allermeisten der 168 Projekte nicht stattfinden könnten. Ihnen gebührt mein großer Dank!

Welche Konsequenzen können wir denn nun daraus ziehen – und gibt es konkrete Folge-Maßnahmen, die das Ministerium für Niedersachsen plant?

Dr. Philippi: Das Thema wird ganz sicher auf der Agenda bleiben, anderenfalls wäre ja auch der Ideenwettbewerb sinnlos gewesen. Wir haben daraus auch gelernt, wie wichtig ortsnahe Maßnahmen im Quartier sind. Wir unterstützen daher in diesem Jahr die Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V., damit sie gerade solche ortsnahen Projekte zur Vermeidung bzw. Überwindung von Einsamkeit identifiziert und diese dann gefördert werden. Insgesamt stellen wir dafür 150.000 Euro zur Verfügung.

Fühlen Sie sich auch manchmal allein, insbesondere auf Ihrer Position?

Dr. Philippi: Ich glaube, alle Menschen, die Verantwortung tragen, kennen das Gefühl. Entscheidungen treffen zu müssen, die manchmal unpopulär sind und auf Widerstand stoßen. Da kann man sich schon allein fühlen. Und natürlich ist man viel im Büro und auf Reisen, da ist man zwar nicht unbedingt allein, aber es ist eine andere Form von Austausch, als man ihn innerhalb der Familie oder des Freundeskreises pflegt. Zumal es nach meiner Beobachtung oft noch als Schwäche ausgelegt wird, wenn man im politischen Umfeld persönliche Sorgen eingesteht.





Gute Idee: Mobile Kulturbegleitung

Einen „äußerst charmanten Weg der kulturellen Teilhabe“ hat Thore Wintermann (Vorstand Verband und Politik AWO Weser-Ems) das Projekt „MOKU“ genannt. Die Abkürzung steht für Mobile Kulturbegleitung und wird schon seit 2010 sehr erfolgreich umgesetzt.

Und zwar so: Menschen ab 60 Jahren oder mit körperlichen Einschränkungen, die ungern eine Veranstaltung alleine besuchen wollen, soll hier eine Möglichkeit gegeben werden, in Begleitung an verschiedenen kulturellen Ereignissen in der ganzen Grafschaft Bentheim sowie in Lingen und Rheine teilzunehmen.

Die „Kundinnen und Kunden" werden zu Hause abgeholt, die Vorstellung hindurch begleitet und auch wieder nach Hause gebracht. Einrichtungen stellen den Begleitungen kostenfrei Eintrittskarten zur Verfügung, zudem gibt es regelmäßige Schulungen für die MOKU-Freiwilligen zur Kommunikation oder zum Umgang mit Hilfsmitteln und zur Sturzprävention. Aus all diesen besten Gründen hat die AWO Weser-Ems das Projekt 2023 mit dem Engagementpreis „Einsatz für Zusammenhalt – Gegen Armut und Einsamkeit" ausgezeichnet. Mehr dazu im Web bei MOKU !





Was die AWO gegen Einsamkeit anbietet

Bewegte und bewegende Beispiele aus unserer täglichen Arbeit und gegen Einsamkeitsängste gibt's hinter folgenden Youtube-Links:

Foto-Aktion mit Johannes Bichmann (Soul-Photo) im Haus Am Zwischenahner Meer

Senior*innen kuscheln mit Robbirobbe "Paro" im Altenwohnzentrum Nordenham

Zusammenwirken von Jung und Älter: Haus am Flötenteich & Sprachheilkita

Wellness-Programm für Senior*innen im Marianne-Sternberg-Haus in Jever

Weit gereiste Azubis in Wohngemeinschaften: Gegen das Alleinsein in Nordenham

Regelmäßige Dackel-Besuchsgruppe im Wohnpark Wardenburg

Deutschlandweite Aktion für Geflüchtete - auch in der Weser-Ems-Region: 100 Boote

Raus aus der Werkstatt und rein ins Team: "Budget für Arbeit" für mehr Integration

Gegen fortschreitende Demenz und Vereinsamung: die Tagespflege in Rostrup

Ergänzend: Was die AWO Weser-Ems so alles anbietet - nicht nur, aber auch in Oldenburg!



Spannende Hintergründe zum Thema gibt's bei uns auch zum Hören - unseren Podcast "Mit Stimme und Herz" findest Du auf den bekannten Portalen oder hier via Link.

In der Folge "In guten wie in schlechten Zeiten" spricht Moderatorin Claudia mit Marco, Einrichtungsleiter des Frieda-Lohr-Hauses in Bramsche, und Kirstin, Expertin für betriebliches Gesundheitsmanagement bei der AWO Weser-Ems. Gemeinsam tauchen wir in Herausforderungen und Chancen des Pflegealltags ein: Wie bleibt ein Team in Krisenzeiten motiviert? Wie lief das damals während der Pandemie in den Einrichtungen - und was macht das mit der eigenen mentalen Verfassung? Eine Folge voller Erfahrungen, Inspiration und praktischer Lösungen, die zeigt, dass Zusammenhalt und Fürsorge nicht nur für Bewohner*innen, sondern auch für die Mitarbeiter*innen entscheidend sind.





Gute Idee: Alle im gleichen Boot

"Ein Team, ein Herz, ein Schlag!"

Einsame Seniorinnen und Senioren - das erleben die AWO-Kräfte in den Einrichtungen Tag für Tag. Dass aber auch sie selbst angesichts von Alltag und Dauerbelastung nicht vorm Gefühl des Alleinseins gefeit sind, steht da wohl außer Frage. Entlastung und Unterstützung auf eher ungewöhnliche Weise bieten da die "AWOnauten". Dabei handelt es sich um eine spannende, sehr diverse Gruppe paddelnder Mitarbeiter*innen, die sich immer montags im Drachenboot trifft. Zum Training, zum Abreagieren, aber auch zum Austausch. Da knallt's dann auch mal kräftig - allerdings nur aufs Wasser ...

Seit Mai 2018, also ziemlich genau sieben Jahren, wird regelmäßig im Team quer durch Niedersachsen und teils auch darüber hinaus gepaddelt. Neulinge, die „Rudern“ dazu sagen, werden zwar nicht gleich kielgeholt, aber doch schnellstmöglich und äußerst charmant auf den gemeinsamen Nenner gebracht. Schließlich steht der Fun-Faktor hier an erster Stelle. Tagaus tagein sind sie für andere Menschen da – arbeiten in Pflegeeinrichtungen oder in Kitas, helfen bei der Eingliederung oder sitzen in der Verwaltung. Dass sie neben all der sozialen Unterstützung und Hilfe für die Gemeinschaft aber auch ein Privatleben haben, wird oftmals vergessen. Zuweilen auch von den Kräften selbst.

Daher kommt dem Paddeln, zumeist auf dem Ems-Jade-Kanal, eine besondere Bedeutung zu. Sie sind im Drachenboot nicht dem üblichen Arbeitsstress ausgesetzt. Dennoch kann hier Jede und Jeder mit Sorgen und Nöten Unterstützung vom Team erwarten. Das Paddeln bedeutet den Teilnehmenden Freiheit in der Gemeinschaft – Abschalten im Gleichtakt. Wer einfach mal reinschnuppern, zuschauen oder gleich mitpaddeln mag, ist immer montags ab 17 Uhr beim Ruderclub an der Bunsenstraße 3 im Wilhelmshavener Hafengelände willkommen.





Die Einsamkeit der Jüngsten

Nils Wernecke ist als Geschäftsleiter und Ferienkoordinator Teil des Jugendwerks in der AWO Weser-Ems. Der eigenständige Kinder- und Jugendverband mit Sitz in Oldenburg trägt das soziale Engagement in seinen Grundsätzen. Ob Ferienfahrten, Seminare oder politische Aktivitäten: Der Austausch mit allen jungen Menschen steht hier zuoberst, traditionell setzt sich das Jugendwerk aber insbesondere für die Belange von Kindern ein, die von gesellschaftlicher Benachteiligung betroffen sind. Neben den Ferienspielen bietet es unter anderem Spieleabende an, bildet aber auch Jugendgruppenleitungen und Teamerlinge aus.

"Darüber hinaus bieten wir unseren Ehrenamtlichen und auch den Teilnehmenden unserer Angebote einen Austausch an, bei dem wir immer wieder betonen, dass man sich ganz unverfänglich bei uns Informationen holen kann", sagt Wernecke, "außerdem haben wir für alle ein offenes Ohr und versuchen Probleme lösungsorientiert und altersspezifisch zu betreuen". Dass gerade hier bei den zahlreichen Angeboten die Teamenden auf unterschiedlichste Charaktere, noch junge Lebenswege und familiäre Hintergründe stoßen, ist nachvollziehbar. Dass dies alles auch etwas mit den Betreuenden und Betreuten macht, ist ebenso klar. In unserem Kurzinterview spricht Nils Wernecke über all die kleinen und größeren inneren, vielleicht auch öffentlicheren Konflikte - und wie man hier gegenzuwirken versucht.

(Zur Antwort: Klick auf die Frage!)

Wie, wann und wo begegnet Euch Einsamkeit in euren Angeboten?

Wernecke: Viele Kinder und Jugendliche werden oftmals von ihren Eltern für unsere Freizeiten angemeldet - seltener auf den alleinigen Wunsch der Kinder. Wobei es hier die Unterscheidung zwischen Kindern und Jugendlichen gibt. Kinder wissen oft nicht, worauf sie sich einlassen und brauchen einen Anstupser ihrer Eltern, wohingegen Jugendliche selbstbestimmter unterwegs sind und weniger Anregungen von ihren Eltern benötigen. Einsamkeit begegnet uns auf Freizeiten anfangs meist versteckt. Eine Gruppe Kinder oder Jugendlicher trifft sich zum Teil zum ersten Mal zu Beginn der Freizeit. Bei der Besprechung der Regeln und den Kennenlernspielen bilden sich kleine Grüppchen und einige können sich nicht so schnell auf neue Menschen oder Begebenheiten einlassen. Diese Kinder scheinen dann erstmal abseits zu sein, vielleicht auch allein. Die schwierige Rolle der ehrenamtlichen Jugendgruppenleitenden ist es, solche Nuancen möglichst schnell wahrzunehmen. Abends trifft sich das Team und reflektiert über den Tag. Die Ergebnisse werden in einem Teamtagebuch festgehalten und jede*r berichtet von Erlebtem oder Auffälligem. Meistens werden hier schon Kinder oder Jugendliche benannt, die sich eher zurückhalten oder zurückziehen. Danach heißt es am nächsten Tag stärker auf die entsprechenden Personen zu achten und am Abend darüber zu reflektieren.

Und wie fangt Ihr jüngere Teilnehmende auf?

Wernecke: Auf Freizeiten tritt häufig eher bei den jüngeren Kindern (6-10 Jahren) eine Abwandlung von Einsamkeit auf. Die Rede ist vom Heimweh. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine Unterart von Einsamkeit, die sich in Form von Unwohlsein, Traurigkeit und Lustlosigkeit widerspiegelt. Kinder mit Heimweh fühlen sich in der Gruppe und oder dem Ort unwohl. Sie sind in einer ungewohnten Umgebung und fühlen sich einsam, bzw. nicht geborgen. Gegen Heimweh hilft es den Kindern häufig, indem sich die Bezugsteamenden Zeit für sie nehmen, einen Tee mit ihnen trinken und ihnen die Geborgenheit und Vertrautheit versuchen entgegenzubringen, die sie brauchen. Häufig hilft es nachzufragen, was gerade fehlt und zu versuchen, improvisatorisch eine Lösung zu finden. Auch den Kindern zu vermitteln, dass Heimweh eigentlich ein gutes Gefühl ist, da es sich zu Hause wohler als auf Freizeit fühlt, hilft oftmals. Die älteren, meist Jugendliche, sind oftmals nicht so offen mit ihren Emotionen und Gefühlen und brauchen länger, um sich gegenüber Teamenden zu öffnen. Wenn diese Hürde allerdings genommen ist, sind viele gesprächiger und berichten von ihren Erfahrungen und ihrem Leidensdruck. Auch hier ist es wichtig, eine vertrauensvolle Umgebung zu schaffen und die Bedürfnisse der Jugendlichen ernst und wahr zu nehmen.

Fühlt man sich in dieser Rolle verantwortlich für etwaige Verfehlungen der Gesellschaft – bzw als Auffangstation, weil manche Kinder möglicherweise zu Euch „abgeschoben“ werden?

Wernecke: Diese Frage finde ich ehrlich gesagt echt schwierig. Das Jugendwerk ist ein Träger, der in der außerschulischen offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig ist. Dementsprechend arbeiten wir viel mit Kindern und Jugendlichen außerhalb der Schule und der gesellschaftlichen Norm. In unseren Angeboten können und wollen wir die Möglichkeit geben, außerhalb normal gedachter Strukturen agieren zu können. Wir möchten gerne die von dir oben genannte „Auffangstation“ sein, da wir so direkt in den Kontakt mit Kindern und Jugendlichen kommen können. So entstehen bei unseren Angeboten Freundschaften und Vernetzungsmöglichkeiten, die unter normalen gesellschaftlichen Bedingungen so nicht zustande gekommen wären. Wir möchten ein Sprachrohr für alle Kinder und Jugendlichen sein, daher ist unsere Arbeit gerade da, wo die Verfehlungen der Gesellschaft sichtbar werden, umso wichtiger.

Im Gegensatz zu einigen hochengagierten, aber eben auch überalterten Ortsvereinen habt Ihr nicht nur eine junge Zielgruppe, sondern seid selbst auch noch jung. Ist Einsamkeit für Euch ein Thema, fängt die Arbeit Euch auch in gewissem Maße auf?

Wernecke: Ich denke, dass es vielen jungen Menschen bei uns im Jugendwerk ähnlich geht wie mir. Für mich ist das Jugendwerk ein Ort, an dem sich Menschen aus den unterschiedlichsten Lebenswelten treffen und begegnen können. Im Jugendwerk kann man sich ausprobieren und gleichzeitig geborgen fühlen. Viele unserer Ehrenamtlichen beschreiben das Jugendwerk als einen lebendigen Ort, der ihr Leben auf eine nachhaltige positive Weise verändert hat. Häufig höre ich, dass sich der Kreis der Menschen im Jugendwerk, wie eine zweite Familie anfühlt. Und das ist in den allermeisten Fällen doch ein sehr positives Feedback. Ich denke schon, dass wir auch in jungen Jahren schon viel Einsamkeit erlebt haben. Gerade durch die Corona-Pandemie, waren definitiv viel mehr junge Menschen einsam. Die einen können damit umgehen, andere nicht so gut. Ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte während der Corona-Pandemie in einem Verein arbeiten zu dürfen, der sich trotz der schwierigen Situation, es sich zum Ziel gemacht hatte, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu unterstützen und vieles möglich zu machen. Mir selber hat es auf jeden Fall viel geholfen für andere da sein zu können und so der eigenen Einsamkeit durch die drastischen Einschränkungen und ganz vielen Onlineangeboten aus der Universität entgegenzuwirken.

Im Vergleich zu eigenen Ferienfreizeiten in Eurer Kindheit: Was hat sich gesellschaftlich verändert, sind Kinder anspruchsvoller oder „alleiner“ als damals?

Wernecke: Grundsätzlich würde ich sagen, hat sich einiges geändert im Vergleich zu meiner Kindheit. Ich spreche hier jetzt von so ca. 20 Jahren, damit klar ist über welchen Vergleich ich spreche. Eine der größten Veränderungen, die wir immer wieder beobachten, ist der digitale Wandel. Heutzutage hat fast jedes Kind ab 10 Jahren ein digitales smartes Endgerät, welches auch auf den Freizeiten nicht fehlen darf. Nach Rücksprache mit einigen Teamenden sind wir zu dem Schluss gekommen, dass durch die zunehmende Digitalisierung die Kinder durchaus anspruchsvoller geworden sind, was die Angebote betrifft. Eine Unterkunft ohne WLAN ist direkt ein No-Go. Nichtsdestotrotz sind natürlich auch die Eltern anspruchsvoller geworden und es muss eine große Bandbreite an Angeboten geben. Das klassische „freie Spiel“ wird häufig nicht mehr so gut angenommen und Kinder haben häufiger Langeweile. Obwohl Kinder also mehr zu tun haben, sind sie durch digitale Medien häufiger mehr alleine als früher. Die digitale Nutzung von Medien lenkt ab oder befriedigt anders, als das klassische Fangenspielen oder spontan draußen der eigenen Kreativität dreien Lauf zu lassen. Einsamkeit kann also schnell abgelenkt werden durch eine mediale Überreizung. Auf Freizeiten haben unsere Teamenden unter anderem die Aufgabe, sich dessen bewusst zu werden und sich Aktionen zu überlegen, die mehr mit Interaktion zu tun haben - und so auch weniger die Kurzlebigkeit der Mediennutzung in den Fokus zu rücken.





Gute Idee: Ein Denkanmich per Post

Manchmal sind’s die kleinen Dinge: Um beim Gegenüber Einsamkeit für einen kurzen Moment oder auch etwas länger vergessen zu machen, muss es nicht immer die regelmäßige ehrenamtliche Tätigkeit sein. Dank einer Kooperation mit dem Verein „Post mit Herz“ gibt es alljährlich eine zauberhafte Aktion, die sehr vielen Menschen in der AWO Wohnanlage am Mühlenhof, aber auch in anderen Einrichtungen, große Freude bereitet und dort noch viele Tage danach für Gesprächsstoff sorgt.

Sie werden zu Feiertagen mit handgeschriebenen Zeilen und süß verzierten Umschlägen überrascht. Entsprechend des Mottos des Hamburger Vermittlungs-Vereins sollte jeder einsame Mensch Post mit lieben Worten erhalten können. Und manchmal, so beispielsweise am Mühlenhof geschehen, können auf diese Weise echte Brieffreundschaften zwischen einst Unbekannten entstehen. Vielleicht ist das ja auch eine Option für dich, schnell einen unbekannten Menschen glücklich zu machen? Schau doch einfach mal bei Post mit Herz rein!







Einsamkeit und Extreme - was unter der Oberfläche brodelt

Das jüngste Einsamkeitsbarometer der Bundesregierung, aber auch andere renommierte Studien zum Thema sehen insbesondere in der „Pluralisierung von Lebensformen“ einen Grund für wachsendes Einsamkeitsempfinden in der heutigen Gesellschaft. Sprich: Immer weniger Menschen bewegen sich in gefestigten sozialen und gewissermaßen regulierenden Netzwerken – von der Familie über Vereine bis zu kirchlichen Institutionen. Doch auch über Soziale Medien und digitale Angebote, die den persönlichen Kontakt vielfach ersetzen, gingen tiefere Bindungen eher verloren. Neben den schleichenden Aspekten gebe es natürlich akute Schicksalsschläge, die jeden Menschen in die Einsamkeit führen können - dazu gehören unter anderem Krankheit oder Arbeitslosigkeit, auch der Verlust einer geliebten Person.

Klar ist damit aber auch: Obwohl Einsamkeit vor allem bei älteren Generationen vermutet wird, sind auch vermehrt jüngere Menschen betroffen. Ein Problem, das nicht nur die Betroffenen selbst belastet, sondern auch die Demokratie, wie die Bundeszentrale für politische Bildung festgestellt hat. Dort heißt es: „Einsame Menschen misstrauen ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt, nehmen Krisen als verunsichernd war und verlieren das Interesse an Politik und politischer Mitwirkung. […] Zu vermuten ist, dass einsame Menschen gerade der ausgeprägte Wunsch nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit anfällig für soziale Angebote machen kann, die eben diese versprechen. Populistische und rechtsextreme Gruppierungen machen sich dies zunutze und proklamieren zudem eine Aufwertung der eigenen Person oder Gruppe.“

Damit ist Einsamkeit kein individuelles Problem mit ganz privaten physischen und psychischen Folgen, sondern ein fortwährend gesellschaftliches. Wer sich dauerhaft einsam fühlt, ist deutlich anfälliger für extreme politische Einstellungen, autoritäres Denken und Verschwörungserzählungen. Entsprechende signifikante Beobachtungen hat das Progressive Zentrum 2023 in einer beachtlichen Studie festgehalten. Ein Trend, der sich nicht nur in Deutschland beobachten lässt.

Eine international angelegte Erfassung, die im Fachjournal Social Science & Medicine, erschienen ist, hat neun europäische Länder auf eine Verbindung von Einsamkeit und der Nähe zu rechtspopulistischen Parteien geprüft, dies mit zweifelhaftem Erfolg. Besonders ausgeprägt sei dieser Effekt in den Niederlanden und Skandinavien festgestellt worden. "Wer sich nicht gesehen, gehört oder gebraucht fühlt, wendet sich leichter jenen zu, die einfache Antworten und klare Feindbilder liefern", so hat die britische Ökonomin Noreena Hertz es in ihrem Buch „The Lonely Century“ beschrieben.

Übrigens: Großbritannien hat als eines der ersten Länder Einsamkeit als gesellschaftliche Problematik ausgemacht und eine nationale Strategie entwickelt, hier gar ein Ministerium (Kultur, Digitales, Medien und Sport) eingesetzt. Seit 2021 gibt es in Japan einen sogenannten Einsamkeitsminister. Interessante Fakten und Verweise liefern auch die wissenschaftliche Dienste des Bundestags in der 2021er Ausarbeitung "Studien zur Verbreitung von Einsamkeit in Deutschland und Europa".





Gute Idee: Hand in Hand

Morgens, halb zehn in Oldenburg-Donnerschwee: „Hand in Hand" ist hier in den Räumlichkeiten des Vereins ´LebensImpulse` nicht nur das Gebot der Frühstücksstunde, sondern auch die grundsätzliche Ausrichtung, schon seit weit über einem Jahrzehnt. Im Stadtteil wollen Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam und niederschwellig das Zugehörigkeitsgefühl stärken, insbesondere aber Seniorinnen und Senioren den Alltag erleichtern und verschönern.

Durchschnittlich nutzen rund 50 von ihnen das Angebot aus Zusammenkunft und Beratung, auch das regelmäßig organisierte Nachbarschaftsfrühstück erfreut sich großer Beliebtheit. Dass das Alter aber nicht die Hauptrolle spielt, wird bei diesen Treffen schnell ersichtlich, auch jüngere Menschen kommen her und erleben die Gemeinschaft. Vom erlahmten Alltag ablenken und Routinen durchbrechen, schlicht Mehrwerte im Alltag bieten – das ist Ziel wie Auftrag. Wer hier gern mitwirken mag, ob einmalig oder regelmäßig, ist immer willkommen. Und Möglichkeiten zur Betätigung gibt es jede Menge.





"Hilferuf" aus einer Einrichtung

Am Flötenteich

Ein Hilferuf, wie es der Titel so plakativ benennt? Das klingt grundsätzlich nicht allzu gut. Allerdings: Diesen Brief einer Bewohnerin im Altenwohnzentrum Haus Am Flötenteich in Oldenburg durften und sollten wir auf ihren Wunsch veröffentlichen, weil er eben nicht nur eine süße Bitte enthält, sondern auch einen Hinweis zum Einsamkeitsempfinden ...

Schrift schwierig zu lesen? Dann bitte aufklappen!

"Hallo Ihr Lieben vom NDR I! Ich bin eine treue Hörerin vom NDR 1, musste aber vor einiger Zeit in ein Pflegeheim umziehen. Mein Mann war verstorben und ich musste feststellen, dass ich mein Leben alleine nicht im Griff behalten konnte. Das ist jetzt gut 4 Monate her und ich habe festgestellt, dass im Gemeinschaftsraum, in dem wir gemeinsam unsere Mahlzeiten einnehmen und uns auch sonst aufhalten können, immer ein Radio läuft und immer nur NDR 1. Leider wird das Programm sehr oft von Rausch und Kratzgeräuschen gestört. Jetzt fiel mir ein, dass Euer Sender mal Radios verschenkt hat, die Schorse überbracht hat, wenn man über gute Taten berichtet hat. Das könnte ich jetzt seitenlang über dieses Wohnheim tun. Es wird soviel negatives über Pflegeheime erzählt, was auf dieses Heim nicht zutrifft und auf viele andere wohl auch nicht. Ich bin mit einem komischen Gefühl hier eingezogen. Jetzt bin ich überrascht, wie schnell ich mich hier eingelebt habe und wie wohl ich mich hier fühle. Hier gehen alle freundlich miteinander um, Personal und Mitbewohner. Ich bin hier am neuen Wohnsitz fest eingeschrieben und mache mir um mein weiteres Leben keine Sorgen mehr. Nun hatte ich den abenteuerlichen Gedanken, dass vielleicht noch so ein tolles Radio übrig ist, wo wir nur die Taste drücken müssten und könnten rauschfrei NDR 1 hören. Wir alle wären sehr glücklich."

Wie es weiterging? Nun, der NDR hat sich bei uns gemeldet und für die nette Anfrage bedankt. Man freue sich, dass sich die Hörerin so gut eingelebt habe - bedaure aber, dass Schorse ihr aufgrund der Wettbewerbsregeln für "Spaß bei der Arbeit" kein Radio vorbeibringen könne. Daher bewirbt sich nun die Flötenteich-Belegschaft und hofft auf eine Berücksichtigung ...





Gute Idee: Einfach nur Musik!

Die Dame in unserem kurzen Videoclip ist bereits stattliche 90 Jahre alt - und lebt auf dem gerontopsychiatrischen Wohnbereich im Haus am Kolk (Norden). Auch wenn bei ihr der Nebel Einzug gehalten hat und ihre Demenz immer mehr Raum für sich nimmt, ist die Musik geblieben. Ihr selbst, aber auch den vielen Menschen um sie herum. Wie das geht? So!

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Für echten Hörgenuss bitte aufs Video klicken!

Für die frühere Musiklehrerin hat AWO Einrichtungsleiterin Elke Göken kurzerhand ein altes Klavier vor dem Speisesaal positioniert - und tatsächlich damit einen fast schon magischen Zauber zur Entfaltung gebracht. Denn die 90-Jährige kommt täglich zum musikalischen Intermezzo, spielt wie in den besseren und besten Zeiten. Und das nicht etwa nur aufgrund eines inneren Drangs oder vielleicht Bedürfnisses. "Mittlerweile ist es so, dass sich regelrecht Bewohnertrauben vor dem Speisesaal bilden und sie von den Mitbewohnern abgeholt wird", sagt Elke Göken, "sie solle doch bitte spielen, um ihnen die Wartezeit zu verschönern - und das klappt wunderbar, sie ist dann wahnsinnig stolz." Und das Beste, so Göken: "Wenn fast 30 Bewohner*innen im April vor dem Speisesaal stehen und sie 'Alle Jahre wieder' spielt, dabei dann alle mitsingen - einfach herrlich!"







"Bedürfnisse zu äußern und Konflikte zu klären, ist schwer ohne Sprache"

Einsame Menschen sprechen anders, Menschen mit Sprachstörungen fühlen sich häufig einsamer - was ein bisschen wie die Frage nach Huhn oder Ei klingt, ist in unseren Sprachheileinrichtungen täglich Thema, so auch in unserem AWO Sprachheilzentrum Bad Salzdetfurth.

Dort, wo jungen Menschen das Selbstwertgefühl verloren ging, dort, wo Freundschaften aufgrund fehlender Kommunikationsmittel vielleicht gar nicht erst möglich sind, kommen Leiterin Christine Zellmann (Foto) und ihrem multiprofessionellen Team, aber auch der Einrichtung selbst eine besondere Bedeutung zu.

Denn hier im Sprachheilzentrum erleben die Kinder erstmalig, Teil einer Gruppe zu sein - auf Augenhöhe und mit Verständnis füreinander. In unserem Interview erklärt Christine Zellmann, wie das alles zusammenhängt und welche wertvolle Wirkung die hiesige Arbeit auch auf die Mitarbeitenden hat.

(Zur Antwort: Klick auf die Frage!)

Einsamkeit oder Alleinsein - was erleben Sie in Ihren Einrichtungen bei den Kindern und Jugendlichen?

Zellmann: Außerhalb der Familie bestehen häufig wenig bis gar keine Kontakte. Insbesondere haben die Kinder häufig keinen Kontakt zu Gleichaltrigen. Deshalb erleben die Kinder im Sprachheilzentrum erstmalig, Teil einer Gruppe zu sein. Häufig nennen die Kinder „Freunde finden“ als eigenes Ziel. Alleinsein bezieht sich eher auf das Fernbleiben von Zuhause oder das Vermissen von Freunden - und äußert sich z.B. in Form von Heimweh. Einsamkeit beschreibt eine tiefe Traurigkeit oder ein Gefühl von Ausgrenzung. Einsam empfinden sich manche Kinder und Jugendliche durch ihre Sprachproblematik, weil die gesellschaftliche Teilhabe teils erheblich einschränkt ist und die Betroffenen sich selbst zurückziehen und sich isolieren. Das Gefühl „ich gehöre nicht dazu“ und „ich bin anders“ kann jemanden selbst innerhalb einer riesen Menschenmenge oder im gewohnten Umfeld einsam fühlen lassen.

Bedingen denn Sprache und Einsamkeit einander – oder hat eines besonderen Einfluss auf das andere?

Zellmann: Stellen sie sich vor, sie sind im Ausland ohne die dortige Sprache zu können. Solange man am Strand liegt, kommt man gut zurecht. Sobald man einen Arzt aufsuchen muss oder mit dem Auto eine Panne hat, merkt man sehr deutlich die Einschränkungen, die durch fehlende Sprache auftreten. Kontaktaufnahme läuft häufig über Kommunikation. Fehlt Sprache, ist die Kontaktaufnahme erschwert. Bedürfnisse zu äußern ist schwer ohne Sprache, ebenso wie Konflikte zu klären. Im gemeinsamen Spiel hat mit zunehmendem Alter Sprache eine größere Bedeutung z.B. beim Rollenspiel. Kinder, die nicht verstanden werden oder auch selbst nicht verstehen, spielen deshalb häufig nicht mit. Machen Kinder vielfach entsprechende Erfahrung, führt das zu Frustration mit Einfluss auf das Verhalten im Sinne von Rückzug oder Aggression.

Sie behandeln in Bad Salzdetfurth ganz unterschiedliche Sprach- und Stimmstörungen. Gibt es darunter Varianten, die deutlich belastender sind als andere im sozialen Umgang?

Zellmann: Mit einer massiven Sprachstörung geht häufig ein erschwerter Schriftspracherwerb einher - mit Folgen für den Bereich schulische Bildung und berufliche Möglichkeiten. Sprachverständnisstörungen fallen häufig erst spät auf, da Kinder Ersatzstrategien entwickeln. Gerade im schulischen Kontext zeigt sich dann häufig, dass diese Strategien nicht ausreichend sind. Andere nicht verstehen können, führt zu großen Unsicherheiten und einem Gefühl des Kontrollverlusts und fehlender Selbstwirksamkeit. Nicht selten entwickeln sich daraus soziale Rückzugstendenzen, Vermeidungsverhalten oder auch Wut, Aggression oder Ängste. Stottern/Redeunflüssigkeiten führen nicht nur beim Sprechenden, sondern auch beim Zuhörenden zu einer erhöhten Anspannung. Die Sprechstörung geht häufig einher mit Sprechängsten, verbalem Rückzug, niedrigem Selbstbewusstsein und Schamgefühl. Mutismus, also das Nicht-Sprechen in bestimmten Kontexten oder mit bestimmten Personen, hat meist große Auswirkungen auf die sozial-emotionale und kommunikative Entwicklung des Kindes und kann darüber hinaus sehr belastend für das ganze Familiensystem sein.

Wie kann jungen Menschen auf den Weg zurück in die Gemeinschaft geholfen werden, welche Leitplanken sind gegeben?

Zellmann: Die Kinder und Jugendlichen haben in der Einrichtung einen geschützten Rahmen, indem sie sich ausprobieren können und sich in ihrem eigenen Lerntempo entwickeln können. Dabei hilft es den Kindern, dass sie ein „normales Kind“ einer Gruppe sind und nicht ein Kind, das mit seinen besonderen Herausforderungen aus der Gruppe heraussticht. Die individuellen Unterstützungsbedarfe, die jedes Kind mitbringt, können auch in der zum Standort gehörenden Burgbergschule besonders gut gefördert werden. In der Schule werden die Unterstützungsbedarfe Sprache und Lernen berücksichtigt. Die Schule zeichnet sich durch sehr kleine Lerngruppen aus, die eine individuelle Förderung ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern komplettiert das Angebot.

Was macht Ihre Arbeit so wertvoll – für die Angehörigen und Kinder, aber auch für die Mitarbeitenden vor Ort selbst?

Zellmann: Entspannung der familiären Situation, da die Kinder sich sprachlich, emotional und schulisch gut entwickeln! Die Kinder erleben durch mehr Sprache eine höhere Selbstwirksamkeit und entwickeln ein besseres Selbstwertgefühl. Für Mitarbeiter*innen ist es bereichernd, diese Entwicklung zu unterstützen und zu begleiten, meist über Jahre hinweg. Dadurch ergibt sich ein ganz anderes Verständnis von Fürsorge und einem Miteinander, es baut sich über eine lange Zeit ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis auf. Viele Erfahrungen und Entwicklungsschritte der Kinder und Jugendlichen werden gemeinsam erlebt und gemeistert – das schweißt zusammen, anders als das ambulant der Fall wäre. Alle Beteiligten können am Ende stolz auf das Erreichte sein!





Gute Idee: Wellness-Massage zwischendurch

Mehrmals wöchentliches Kneten, Klopfen und Streichen, dazu ätherische Öle und Meeresrauschen im Hintergrund: Dank Elvira Henkel und Monika Kräuter gibt's im Marianne-Sternberg-Haus in Jever das volle Wohlfühlprogramm für die Bewohner*innen - und das aus gutem Grund. Da ist die besondere Auszeit vom trotz Unterhaltungs- und Erlebnisangeboten eher ereignisarmen Alltag, da sind aber auch Berührungen, menschliche Wärme. Alles gegen das Alleinsein, alles gegen die Einsamkeit.

Mit einer klassischen Massage, die vor allem Verspannungen lösen soll, ist das hiesige Angebot jedoch nicht vergleichbar. Zwar haben Henkel und Kräuter – reguläre Betreuungsfachkräfte im Sternberg-Haus – eine Fortbildung zur Wellnessmasseurin absolviert und sich in Anatomie, Bodymechanik, Indikationen, Griffarten und Bereichsmassagen vom Kopf bis zum ganzen Körper schulen lassen. Dennoch verfolgt ihre Massage keinen medizinischen Zweck. 20 bis 30 Minuten dauert so eine Einheit, feine Düfte und beruhigende Lichter gehören zum Standardrepertoire. Übrigens auch mal in einer Extraschicht für die Kolleginnen und Kollegen, wenn allzu große Herausforderungen die verfügbaren Kräfte zu übersteigen drohen. Übrigens: Für die Gäste entstehen damit keine Zusatzkosten, im Gegenteil: "Wir wollen einfach, dass sich die Menschen hier in ihrem Körper wohl fühlen", so Einrichtungsleiterin Birte Jansen. Die Resonanz ist enorm, das Angebot der sogenannten „Wellness Oase" im Erdgeschoss des Marianne-Sternberg-Hauses damit allwöchentlich ausgebucht.





Marie macht's - wer noch?

Ulla Groskurt, Präsidentin der AWO Weser-Ems.

Mit "Marie macht's" hat die AWO einen ganz besonderen Aktionstag eingeführt - immer am zweiten Dienstag im September (in 2025 also am 9.9.) wird nun auf den Spuren von AWO-Gründerin Marie Juchacz gewandelt. Inspirierende Ideen, unkonventionelle Aktionen oder einfach nur ein herzliches "Machen" sollen positive Impulse in die Gemeinschaft geben.

"Marie Juchacz hat sich mit ihrem entschlossenen Tatendrang stets für die Gemeinschaft eingesetzt und für demokratische Werte gekämpft. In unserer hektischen Welt kann es manchmal schwer sein, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und Freude zu verbreiten. Doch oft sind es gerade die kleinen, kreativen Aktionen, die eine große Wirkung entfalten können", heißt es dazu vom Landesjugendwerk der AWO in Mecklenburg-Vorpommern, das die Aktion initiiert hat. Wohlan: Ob kleine Botschaften in den Briefkästen der Nachbarschaft, bunte Gehweg-Kunstaktionen, ein improvisierter "Hunde-Waschsalon" oder vielleicht ja auch ein Essen unter Unbekannten: Das alles kann bereits ein Lächeln im Gesicht und ein herzlicheres Miteinander bewirken. Wer in Weser-Ems dabei sein mag und mit einer kleinen Tat etwas Großes schaffen möchte, kann sich beispielsweise per Mail an die hier federführende Ansprechpartnerin Karin Koll wenden! Mach' doch einfach mit!

Wolfgang Wulf schnibbelt mit - als Vize des Präsidiums der AWO Weser-Ems.

Weitere Infos zum Aktionstag inklusive Anmeldemöglichkeit und Ideeneinreichung hier im PDF zur Ansicht: MARIE MACHT'S





Gute Idee: Ehrenamtliche Unterstützung

Möchtest du dich auch ein wenig einmischen in die soziale Gestaltung deiner näheren Umgebung, deines Stadtteils oder deiner Gemeinde? Sinnvolles für andere tun, deine Kreativität und Fähigkeiten entdecken? Regelmäßig oder auch nur gelegentlich? Dann bist du eingeladen, dich mit uns gemeinsam zu engagieren!

Social Day bei der AWO

Bei uns kannst du vielfältige ehrenamtliche Aktivitäten, die hilfsbedürftigen Menschen zu Gute kommen, ausüben. Durch ihr Wissen, ihre Bereitschaft, ihre Zeit und Kraft stellen die ehrenamtlich Engagierten ihre persönlichen Fähigkeiten dem Gemeinwohl zur Verfügung. Mitwirken und eigene Ideen einbringen kannst du beispielsweise beim Vorlesen und in der Hausaufgabenbetreuung, bei der Unterstützung und Beratung von Senior*innen, in der Gestaltung von Freizeitangeboten und Ausflügen, aber auch bei der Durchführung von Gesprächsrunden und Kreativaktionen! Egal, wie du dich engagieren möchtest: Wir beraten dich gern in einem persönlichen Gespräch. Mach mit und finde heraus, ob und was dir gefällt! Melde dich dazu gern in einer AWO Einrichtung in deiner Nähe oder per Mail unter ehrenamt@awo-ol.de.

So wie hier ins Hermann-Bontjer-Haus kommen Ehrenamtliche gern zu Besuch und Austausch. Einige sind über das Auricher "Speeddating zum Ehrenamt" hinzugestoßen, andere via Social-Media-Aufruf - und dann gibt's da noch jene, die mal reinschauen und sich schlicht vorstellen. Ja, einfach so. Das geht! :)





"Wir schaffen Orte der Begegnung und Gemeinschaft"

Thore Wintermann ist im dreiköpfigen Vorstand des Bezirksverbandes Weser-Ems für den Bereich Verband und Politik verantwortlich. In dieser Funktion pflegt er regelmäßigen Austausch mit den Entscheider*innen in Hannover und hat so direkte Kenntnis von verpassten Chancen, weiß aber auch um Möglichkeiten und wertvolle Kontakte zum Anstoß hilfreicher Entwicklungen.

In unserem Interview legt er dennoch den Finger in die Wunde und erklärt, woran es gesellschaftlich noch oder wieder fehlt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: "Auf der Suche nach dem Finden und Erleben des Ichs haben wir vergessen, dass soziale Netze und Verbindungen - sei es Familie, Bekanntenkreis oder auch der Verein - grundlegend für unser seelisches Wohlbefinden sind." Dass und wie die AWO aber eben auch genau hier ansetzt, erklärt Wintermann ebenso.

(Zur Antwort: Ein Klick auf die Frage!)

Wie so oft besagt die Statistik anderes als das gefühlte Erleben: Auch wenn das Einsamkeitsbarometer eine Abmilderung nach Corona insbesondere bei den Älteren ausweist, wirkt das Geschehen völlig anders. Wie nehmen Sie den Unterschied wahr?

Wintermann: Corona verstärkte Dinge, die uns als Gesellschaft schon lange begleiteten. Hier ist natürlich in erster Linie der sprunghafte Anstieg ernsthafter und auch tödlich verlaufender Lungenerkrankungen zu nennen. Auch Einsamkeit gab es vorher bereits als gesellschaftliche Problemlage. Die erzwungene Isolation machte dieses Problem deutlicher und erfasste auch viele weitere Menschen. Vor allem – und das ist auch gut so – wurde das Thema öffentlich benannt, wurde medial stärker bearbeitet und ein gesellschaftliches Bewusstsein entstand, gerade auch was die physischen und psychischen Folgen von Einsamkeit betrifft. Ich will hier aber nicht nur Corona als Katalysator dieser Entwicklung benennen. Auch die „Macht der Monitore“ - also die stetige Nutzung von Handys und Tablets - führt eindeutig zu mehr Einsamkeit, obwohl es sich beim Nutzen erst nicht so anfühlt. Doch man muss sich vor Augen führen, dass jede halbe Stunde vor dem Handy bedeutet, dass ich eine halbe Stunde nicht mit den Menschen in meiner Umgebung Zeit verbringe und das auch irgendwann verlerne.

Haben wir denn als Gesellschaft über die Jahrzehnte die Risiken ignoriert – oder doch eher politisch falsche Entscheidungen getroffen?

Wintermann: In der Gesellschaftswissenschaft nennen wir das Thema seit 40 Jahren bei anderem Namen – Individualisierung und Interessendiversifikation. Das wurde anfangs als Befreiung von negativ empfundener sozialer Kontrolle durch die Familie, die Kirchengemeinde oder den Ortsverein gesehen, Stichwort Selbstverwirklichung. Soziale Isolation ist einfach die Kehrseite der gleichen Medaille. Auf der Suche nach dem Finden und Erleben des Ichs haben wir vergessen, dass soziale Netze und Verbindungen - sei es Familie, Bekanntenkreis oder auch der Verein - grundlegend für unser seelisches Wohlbefinden sind.

Dr. Andreas Philippi, Sozialminister Niedersachsens, hatte eine Anti-Einsamkeits-Kampagne aufgelegt. Wie bewerten Sie diese?

Wintermann: Das sind gute Ansätze unseres Ministers. Ich wünsche mir, dass aus den ersten Förderprojekten klar analysiert wird, was hilft und was nicht - und dann weitere Strukturen aufgebaut werden können. Allerdings kann jede und jeder zu Hause oder direkt vor der Haustür damit anfangen, Einsamkeit zu bekämpfen – für sich und für andere. Einfach mehr ins direkte Gespräch gehen, telefonieren, anderen helfen, wieder vor die Haustür zu kommen, Gemeinsamkeit erleben. Das machen wir uns als AWO auch zur Aufgabe. Das ganz schlichte Beisammensein in Jugendgruppen, beim Klönschnack oder dem gemeinsamen Tun wirkt direkt und spürbar.

Was muss denn aus Ihrer Sicht geschehen, damit wir wieder stärker zueinander finden – wer trägt hier wie Verantwortung?

Wintermann: Ich denke, dass wir - die wir gut im Job und im sozialen Leben eingebunden sind - denjenigen täglich helfen sollten, die das nicht sind. Das sind unsere Kinder, das sind unsere Eltern, das sind alleinstehende Freunde, das sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Das ist mitmenschliche Hilfe zur Selbsthilfe und sollte jedem von uns zu eigen sein. Als Verband heben wir das auf eine professionelle Stufe und sehen unsere Aufgabe darin, Orte der Begegnung zu schaffen, Zusammensein zu fördern oder auch in unseren Einrichtungen Kinder, Jugendliche und Ältere mit dem nötigen Rüstzeug auszustatten, selbst gegen Einsamkeit vorgehen zu können. Wir unterstützen unsere Kreisverbände und Ortsvereine bei entsprechenden Projekten. Das Thema wird in allen Sparten - egal ob Kita, Eingliederungshilfe oder Pflege - in unseren Standorten ernst genommen und fließt in die tägliche Arbeit mit Tausenden Menschen ein. Das gilt auch für die strategische Ausrichtung: Wir wollen immer mehr Orte der Gemeinschaft schaffen. So sehr wir alle auch denken, dass unsere Gesellschaft hypermodern ist – das gute Gefühl, wenn man einfach ein paar Stunden zusammen mit anderen Zeit verbringt, ist das gleiche wie vor hundert Jahren, als die AWO sich aus Nähkreisen und Lesezirkeln gründete.





Gute Idee: Trauercafè

Und plötzlich ist man ganz allein. Wenn Mama oder Papa, vielleicht die Großeltern, Geschwister, Onkel, Tante, Freunde in der Pflegeeinrichtung versterben, stoppt die Welt abrupt. Obgleich der Tod irgendwann unweigerlich geschehen wird: eine echte Vorbereitung ist niemals möglich. Wie tröstlich, dass da einst'ge Bande und Erinnerungsorte dennoch nicht vollständig schwinden müssen: So beispielsweise in unserem Hermann-Bontjer-Haus in Aurich-Popens - dort gibt es seit knapp zweieinhalb Jahren das sogenannte Trauercafé. Und Menschen, die es mit Leben und Liebe füllen ...

Handschriftliche Einladungen sind's, liebe Zeilen auf Papier, die Birgit Euhausen (Koordinatorin Sozialer Dienst im Haus) zweimal im Jahr verschickt. Etwa im März und im September gehen diese Postkarten raus an Personen, deren hier ver- und umsorgte Angehörigen im vergangenen halben Jahr verstorben waren. Wer mag, ist zum Trauercafé mit Kaffee, Tee und Torte (Euhausen: "Der Kuchen ist die halbe Miete") eingeladen - und zum Austausch. Und ja, viele Empfänger*innen mögen. Viel mehr, als anfangs noch gedacht. Einige kommen gar immer wieder, weil sie Angebot und Atmosphäre schätzen, aber auch weil sie hier neue Freundschaften mit Gleichbetroffenen geschlossen haben. Und auch wenn Aurich ein Dorf ist, man sich hier ohnehin schon mal über den Weg gelaufen sein mag, kommen Angehörige auch aus anderen Städten, um dabei zu sein. Um vielleicht manch hinterlassene Einsamkeit mit gutem Andenken zu füllen. "Es ist ein Termin, auf den wir uns tatsächlich alle freuen", so Euhausen - und meint damit nicht nur ihre ehrenamtlichen Mitstreiterinnen Lissy Klaaßen und Carolina Draht (hier Mitinitiatorin), sondern eben auch die Gäste. Nicht immer, insbesondere bei junger Trauer, ist das wohl alles tränenfrei auszuhalten.

Aber mit der Zeit und den Geschichten ändern sich auch die Denkanmichs. Welche seltsamen Marotten hatte der/die Angehörige? Was ist auch den Mitarbeitenden aus der gemeinsamen Zeit in Erinnerung geblieben? Es sind Momente, die das Herzchen durchaus etwas schneller schlagen lassen. Aber eben auch erleichtern: "Wir können ganz viel gemeinsam lachen - weil wir einfach alle Erlebnisse und besondere Augenblicke mit den Verstorbenen hatten. Auch Gäste, die vorher vielleicht gar nichts sagen wollten, tauen dann auf und erinnern mit", so Euhausen. Einen Gesprächsplan gebe es nicht. "Nein, es ist ein Selbstläufer, wenn die ersten erst berichtet haben. Dabei haben wir uns vorher so einen Kopf gemacht, was wir vorbereitend alles tun könnten." Dabei brauchte es dessen gar nicht - denn die Menschen wollen einfach wiederkommen. Es gibt so viel Redebedarf, dass die angesetzten eineinhalb Stunden oft nicht ausreichen. Euhausen: "Auseinander gehen wir dann immer herzlich heiter, und mit ganz vielen Umarmungen. Das wollen wir unbedingt erhalten."





"Hier erleben sie tatsächlich Gemeinschaft"

An zahlreichen Standorten zwischen Nordsee und Osnabrücker Land ist die Arbeiterwohlfahrt mit Kreisverbänden und Ortsvereinen vertreten.

Hier entstehen die Kontakte, hier gibt es konkrete Möglichkeiten zum Geben und Nehmen, hier sind Menschen, die helfen wollen - und können.

Das gilt auch für den Ortsverein Lingen, der sich seit vielen Jahrzehnten für Bedürftige engagiert. Zu den aktuellen Angeboten gehört beispielsweise ein Offener Senior*innen-Treff. Und der wird gut und gern genutzt, wie Vorsitzender Reinhold Hoffmann (Foto) zu berichten weiß ... (Zur Antwort: Ein Klick auf die Frage!)

Seit wann und weshalb gibt es eigentlich den Offenen Treff für Senior*innen in Lingen?

Hoffmann: Oh, schon seit den frühen 60er Jahren - anfangs noch mit wöchentlichen Angeboten. 2019 haben wir dann umgestellt und öffnen nun an jedem 1. und 3. Donnerstag im Monat die Türen zum Treff. Entstanden ist der Senior*innen-Treff aus der Aktion Nähstube - was seinerzeit als Hilfe für Bedürftige angelegt war. Später sollte mit dem Treff vor allem der Vereinsamung insbesondere von Witwen entgegengewirkt werden. Heute nutzen regelmäßig rund 20 Personen das Angebot, um hier bei uns Kontakte zu knüpfen und Gemeinschaft zu erleben.

Was passiert denn vor Ort genau, was ihn so wichtig macht?

Hoffmann: Zunächst: Die Stadt Lingen fördert unser Angebot gegen Vereinsamung. Unsere Motivation ist der Respekt vor dem Nächsten und die Erkenntnis, ein wenig dazu beigetragen zu haben, dass es manchen Menschen rechts und links neben uns gibt, der sich auf uns freut und auch dankbar für unser Angebot ist! Natürlich unterscheidet sich jeder Termin vom anderen, im Grundsatz aber läuft es so: In der ersten Stunde gibt es Kaffee und Kuchen mit Unterhaltung über Gott und die Welt, in der restlichen Zeit dann gemeinsame Spiele oder auch mal die Planung von Ausflügen. Mindestens dreimal jährlich finden Infoveranstaltungen statt -so beispielsweise zum Thema Enkeltrick, zu Rentenfragen, der Pflegeversicherung, das Leben und Wohnen im Alter. Es gibt aber auch Vorträge des Heimatvereins. Wichtig ist: Wie der Offene Treff insgesamt gibt es auch einen Fahrdienst über Stadt und DRK, organisiert vom Leitungsteam. Dieser steht allen Interessierten nach Anmeldung zur Verfügung - egal, ob Mitglied oder nicht. Schön ist allemal, dass sich alle Gäste auf die Treffen freuen und sogar von sich aus inhaltliche Vorschläge machen. Unser Offener Treff in drei Worten? Wohltuend, verständnisvoll, Freude!

Ihr habt aber noch viele weitere Angebote gegen Einsamkeit...

Hoffmann: Ja, das ist richtig. Da ist beispielsweise die Schlaganfallhilfe, da ist aber auch unser Gesprächskreis zur Demenz, an diesem nehmen in aller Regel etwa 15 Angehörige von Betroffenen teil und berichten hier von ihren Sorgen und Erfahrungen, weil sie es woanders nicht können. Apropos: Aus ähnlichen Gründen wird auch unsere Beratung in Renten-, Sozial- und Rechtsfragen genutzt. Diese ist angelegt als Hilfe zur Selbsthilfe - und für jeden der Hilfesuchenden, ob AWO Mitglied oder nicht, kostenlos. Uns überrascht allerdings immer wieder die hohe Zahl der Hilfesuchenden, daher bieten wir die Beratung in Präsenz und teilweise auch telefonisch an. Allein seit März 2021 haben wir über 230 Anfragen verzeichnet - das ist ein deutliches Zeichen für die zunehmende Not und Hilflosigkeit in der Gesellschaft. Anfragen kommen zu 90 % von der älteren Generation oder auch von Menschen, die durch das Sozialsystem fallen.

Und selbstredend könnt' Ihr immer neue Unterstützer*innen gebrauchen, richtig?

Hoffmann: Ja, genau hier liegt aber auch das größte Problem! Helfende Hände für diese so wichtigen Hilfen zu finden, ist fast unmöglich. Jüngere Menschen antworten da bei unserer Suche häufig mit der Gegenfrage "Was habe ich davon?". Gerne würden auch wir mehr machen, Ideen gibt es genug. Was uns aber fehlt, ist die Manpower allein schon für die bestehenden Angebote. Trotzdem sind wir nicht hoffnungslos. Unser neuer Standort und die gemeinschaftliche Nutzung mit anderen Gruppen (wie dem NABU oder der Jugendgruppe) unter dem Dach der Kirchengemeinde bringt zumindest die Chance, Neues zu entdecken und gemeinsam zu gestalten. Es ist wichtig, immer den Menschen im Blick zu haben - und nicht zu glauben, dass wir nur allein etwas bewegen könnten. Teambildung und Kooperationen mit Vielen stärkt unsere AWO, dass wir dabei die Ziele und Werte unserer AWO nicht nur im Blick haben, sondern sie in der täglichen Arbeit und im Umgang mit Menschen auch leben, ist dabei selbstverständlich!

[ Kontakt zum OV Lingen und weitere Infos unter www.awo-lingen.de ]

Ausgezeichnete Arbeit: Der AWO Ortsverein Lingen ist 2024 für sein Schlaganfallhilfe-Projekt mit dem Lotte-Lemke-Engagementpreis ausgezeichnet worden. So wie hier im Emsland wirken allenorts Orts- und Kreisverbände der AWO für die Gemeinschaft.





Gelebte Mehrsamkeit allüberall

Klar, viele Menschen entscheiden sich bewusst für ein eher zurückgezogenes Leben, für die eigene Einsamkeit, und scheuen insbesondere aktive Vereinsstrukturen. Sport, Kegeln, Pfadfinder, Kleingarten? Gemeinschaften werden weniger, regelmäßige Treffen seltener, das Vereinsregister kürzer. Dann gibt es aber auch Menschen, die vielleicht Lust auf ganz persönliche Zwei- oder Mehrsamkeit unter Gleichgesinnten haben, die in Menschenmenge aufgefangen werden wollen und können - sich möglicherweise als Einzelne aber nicht in solch größere Gruppen hinein trauen. Die vielleicht auch nach Corona den Kennenlernprozess mit Fremden und zugehörigen Smalltalk als mindestens schwerfällig empfinden.

Nachvollziehbar! Dutzende, ach was, Hunderte haben eben dies bereits nicht minder gefühlt und gedacht. Dass sie dann doch einfach mal (es gibt ja schließlich nichts zu verlieren) ein Angebot unserer Ortsvereine oder Kreisverbände im gesamten Weser-Ems-Gebiet besucht haben, mag hier wie dort für einen inneren Heureka-Moment gesorgt haben - dem viele weitere folgten. Unsere AWO-Gruppen laden immer wieder in unterschiedlichste Gemeinschaften ein. Da gibt es Frühstück, Vorträge, Reisen, Aktionen, politische Aktivitäten, Hilfestellungen, Spiele und vieles weitere. Gemeinsam werden dort neue Konzepte entwickelt, werden schöne Traditionen gepflegt und Zusammenkünfte organisiert, die allesamt nicht verpflichtend, aber dafür umso offener sind. Beispiele gibt's en masse, derer acht nun hier:

In Osnabrück gab's ein eintägiges Barcamp zum Demokratiebewusstsein für insbesondere junge Menschen - der Kreisverband hat mit Spiel, Spaß und Information in der Region Maßstäbe gesetzt, viele junge Menschen begeistert. Mit dabei: Landtagspräsidentin Hanna Naber oder auch der VfL Osnabrück.

Die Wassergymnastik des Ortsvereins Metjendorf gibt's bereits seit 20 Jahren - mit mittlerweile mehr als 80 Teilnehmenden, die wöchentlich im Schwimmbad Wiefelstede miteinander trainieren und klönen.

Grillfest bei der AWO Hage! Zahlreiche Mitglieder und Freund*innen treffen sich hier alljährlich zum netten Austausch bei Grillgut, Salaten und Sonnenschein.

Tagesausflug an die ostfriesische Küste - der Ortsverein Simonswolde machte sich mit 40 Teilnehmenden zunächst mit dem Bus auf den Weg gen Carolinensiel, dort nach der Besichtigung des Sielhafens dann per Raddampfer weiter über die Harle gen Harlesiel. Kuchen und Getränke natürlich inklusive!

Das bereits achte Boule-Turnier gab's bei der AWO Nordhorn - mit einer Rekordteilnahme von 44 Teams an zwei Tagen.

In Oldenburg-Bloherfelde nahmen Mitglieder am "Demokratiefest" teil - und sorgten dort für überaus positive wie nachhaltige Beiträge u.a. an Spiel- und Kreativstationen.

100 Boote: Zum Weltflüchtlingstag hatten AWO Gruppen in ganz Deutschland, insbesondere aber auch Mitglieder in den Ortsverbänden in Weser-Ems, einen kreativen und hochpolitischen Beitrag für die Gemeinschaft geleistet.

Am "Orange Day" hatte der KV Wilhelmshaven-Friesland Justizministerin Dr. Kathrin Wahlmann und Staatssekretärin Siemtje Möller zu Gast, dort auch intensiv zur Gewalt gegen Frauen und dringend nötige Prävention diskutiert.



Gute Idee: Regenbogen 3.0

Ein sicherer Raum für Veranstaltungen und Vernetzung, aber auch noch so viel mehr: Vor rund drei Jahren hatte die AWO Weser-Ems in Oldenburg ein neues Projekt für ältere Menschen unter dem Titel "Regenbogen 3.0" gestartet. Wer eben nicht hetereosexuell liebt und lebt (LGBTIQ*-Personen), sich mindestens zugehörig fühlt, ist willkommen. Bei den regelmäßigen Treffen werden neue Lebensformen im Alter ausgelotet - "Ziel des Projektes ist es, ein diskriminierungsfreies Umfeld zu schaffen, damit der 3. Lebensabschnitt selbstbestimmt und im gewohnten Umfeld stattfinden kann", so Verbandsreferentin Katharina Garves - bei der AWO Weser-Ems zugleich Beauftragte für Gleichstellung und Vielfalt.

Insbesondere die Zusammenarbeit mit der Stadt Oldenburg, hier vor allem durch die kommunale Förderung, macht dieses Projekt so wertvoll. Interessierte Senior*innen unterm Regenbogen sind eingeladen, an den festen Terminen Projekte mitzuerleben, aber selbst auch mitzugestalten – sei es beispielsweise beim gemeinsamen Frühstück, einem Spiele- oder Bewegungstreff, bei kreativen Aktivitäten oder der Teilnahme am CSD (Termin: 21. Juni 2025). Beratung und Unterstützung gibt es auch für Angehörige. Weitere Infos und Terminvereinbarungen bei und mit Projektleitung Jacqueline Ritter unter Tel. (04 41) 36 10 59 72.





Für den ersten Kontakt: Die AWO Kreisverbände im Überblick

Zahlreiche gute Ideen zur Unterstützung anderer Menschen? Vielleicht doch eher selbst gesteigerten Bedarf an Gemeinschaft? Mut und Willen, gesellschaftliche Veränderungen zu stützen oder herbeizuführen - aber keine Ahnung, wie das gehen kann? Dann sind unsere Kreisverbände sicherlich eine gute Anlaufstation. Mit Klick auf die Region geht's direkt zu den richtigen Ansprechpersonen.

AWO Kreisverband Ammerland

Dr. Schüßler-Straße 1/Ecke Lange Straße 9 26160 Bad Zwischenahn Tel.: 0 44 03/5 99 09 info@awo-ammerland.de https://awo-ammerland.de/

AWO Kreisverband Aurich

Egelser Straße 17 26605 Aurich Tel. 0 49 41/9 90 15 40 best@awo-aurich.de http://www.awo-aurich.de

AWO Kreisverband Grafschaft Bentheim

Veldhauser Straße 185/Ecke Niederfeldstraße 48527 Nordhorn Tel.: 0 59 21/8 26 20 info@awo-nordhorn.de http://www.awo-nordhorn.de/

AWO Kreisverband Cloppenburg

llerbrocksweg 1 26676 Barßel Tel.: 0 44 99/9 35 89 22 arbeiterwohlfahrt3@ewetel.net

AWO Kreisverband Delmenhorst

Lahusenstraße 9 27749 Delmenhorst Tel.: 0 42 21/15 21 30 info@awo-delmenhorst.de http://www.awo-delmenhorst.de/

AWO Kreisverband Emden

Faldernstraße 3 26725 Emden Tel.: 0 49 21/39 23 30 awokv@awo-emden.de http://www.awo-emden.de/

AWO Kreisverband Emsland

Schützenstraße 17 49716 Meppen Tel.: 0 59 31/31 11 info@awo-el.de https://www.awo-el.de/

AWO Kreisverband im Landkreis Leer

Hermann-Lange-Ring 28 26789 Leer Tel.: 04 91/98 79 98 17 awo.kv-leer@t-online.de

AWO Kreisverband Norden

Schulstraße 71 a 26506 Norden Tel.: 0 49 31/1 38 80 info@awo-norden.de http://www.awo-norden.de/

AWO Kreisverband Oldenburg/Vechta

Eutiner Straße 61 26125 Oldenburg awo-kv-ol@web.de http://www.awo-kv-oldenburg.de/

AWO Kreisverband für die Region Osnabrück

Johannisstraße 37/38 49074 Osnabrück Tel.: 05 41/18 18 00 info@awo-os.de http://www.awo-os.de/

AWO Region Unterweser

Carl-Zeiss-Weg 14 26954 Nordenham Tel.: 0 47 31/9 24 81 14 a.czenkusch@web.de http://unterweser.awo-ol.de/

AWO Kreisverband Wilhelmshaven/Friesland

Gökerstraße 125 N-P 26384 Wilhelmshaven Tel.: 0 44 21/40 90 40 kreisverband@awo-whv.de http://www.awo-whv.de/

AWO Kreisverband Wittmund

Friedenstraße 16 26409 Wittmund Tel.: 0 44 62/66 34 awo.kv.wtm@awo-wittmund.de http://www.awo-wittmund.de/





Gute Idee: Spenden für gute Dienste

Mit deiner Spende unterstützt du die soziale Arbeit der AWO Weser-Ems. Die AWO ist direkt bei dir in der Region vor Ort - von der Nordsee bis zum Osnabrücker Land. Wir sind da, wo Hilfe nötig ist und setzen uns für Kinder, Jugendliche, ältere Menschen sowie für Menschen mit psychischen Erkrankungen ein. Um diese wichtige Arbeit fortzusetzen, sind wir auf deine Unterstützung angewiesen.

Dabei entscheidest du, für welches Projekt du spenden möchtest. Wir sind gemeinnützig und fördern im Sinne der §§ 51 ff. AO ausschließlich und unmittelbar mildtätige und gemeinnützige Zwecke. Wir sind berechtigt für Spenden, die uns zur Verwendung für diese Zwecke zugewendet werden, Spendenbestätigungen auszustellen. Für Spenden, die den Betrag von 300 € nicht übersteigen, reicht ein einfacher Nachweis bei der Einkommenserklärung aus (Quelle EStDV 1955 § 50 Zuwendungsbestätigung). Dies ist in der Regel ein Kontoauszug deiner Bank, auf dem die Spende ersichtlich ist. Alle Infos findest du auf unserer Spendenseite





Hilfen, wenn es akut schmerzt



Offline-Hilfen in Weser-Ems



Weitere Infos zum Thema Einsamkeit



Impressum

AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. Klingenbergstraße 73 26133 Oldenburg Telefon: 04 41/48 01-0 info@awo-ol.de

Vertretungsberechtigter Vorstand (§ 26 BGB): Vorsitzender des Vorstandes: Thomas Elsner Kaufmännischer Vorstand: Christoph Fehringer Vorstand Verband und Politik: Thore Wintermann

Registergericht: Oldenburg (Oldb) Registernummer: VR961 USt-IdNr.: DE117472507

Verantwortlicher i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV: Thore Wintermann (Anschrift / Mailadresse s.o.)

Konzept/Umsetzung: AWO Weser-Ems e. V., Kommunikation Datenschutzinformation für Geschäftspartner*innen

Christoph Fehringer (Kaufmännischer Vorstand, v.l.), Thomas Elsner (Vorstandsvorsitzender) und Thore Wintermann (Vorstand Verband und Politik) führen den AWO Bezirksverband Weser-Ems.

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5. Verbraucherstreitbeilegungsgesetz Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. hat sich bereit erklärt, im Falle von Beschwerden/Streitschlichtungen an Streitbeilegungsverfahren vor einer Verbraucherschlichtungsstelle teilzunehmen. Ab dem 15. Februar 2016 stellt die EU-Kommission eine Plattform für außergerichtliche Streitschlichtung bereit. Verbrauchern gibt dies die Möglichkeit, Streitigkeiten im Zusammenhang mit Ihrer Online-Bestellung zunächst ohne die Einschaltung eines Gerichts zu klären. Die Streitbeilegungs-Plattform ist unter dem externen Link erreichbar. Wir als Träger von Pflegeeinrichtungen nehmen an Streitbeilegungsverfahren vor der allgemeinen Verbraucherschlichtungsstelle teil: Allgemeine Verbraucherschlichtungsstelle des Zentrums für Schlichtung e. V., Straßburger Strasse 8, 77694 Kehl am Rein, Tel.:07851/795 97, 40, Fax: 07851/795 79 41, Email: mail@verbraucher-schlichter.de, Internet: www.verbraucher-schlichter.de



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